Permanent Make-up und die Heilungsphase

Allgemein

Permanent Make-up (PMU) ist eine langanhaltende Lösung für definierte Augenbrauen, betonte Lippen oder ausdrucksstarke Lidstriche.

Die Behandlung spart Zeit im Alltag und sorgt für ein dauerhaft gepflegtes Erscheinungsbild. Doch der Weg zu einem perfekten Ergebnis führt durch eine sorgfältige Heilungsphase, die nicht unterschätzt werden sollte.

Viele Kundinnen sind verunsichert, wenn die Farbe zunächst zu intensiv oder ungleichmässig erscheint oder die Haut sich verändert. Diese Reaktionen sind jedoch vollkommen normal. Die Haut benötigt mehrere Wochen, um die Pigmente richtig einzulagern, überschüssige Farbreste abzustossen und sich vollständig zu regenerieren.

Ein genauer Blick auf den Heilungsprozess zeigt, welche Phasen die Haut durchläuft, wann die Kruste sich löst und wie das Ergebnis stabilisiert wird. Mit der richtigen Nachsorge kann die Haut optimal unterstützt werden, um ein dauerhaft harmonisches und natürlich wirkendes Permanent Make-up zu erhalten.

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Warum muss Permanent Make-up abheilen?

Die gute Nachricht zuerst: Der Heilungsprozess von Permanent Make-up läuft in der Regel völlig normal ab. Warum Permanent Make-up einer Heilungsphase bedarf, ist schnell erklärt.

Während der Behandlung werden Pigmente mittels einer feinen Nadel in die oberste Hautschicht eingebracht. Dabei entstehen winzige Mikroverletzungen, die der Körper als Wunden registriert und durch einen natürlichen Heilungsprozess verschliesst. Die Haut beginnt, neue Zellen zu bilden, Feuchtigkeit zu regulieren und sich von abgestorbenem Gewebe zu befreien.

Während der Heilungsphase von Permanent Make-up können Rötungen, Schwellungen oder eine dunklere Farberscheinung auftreten, die im Laufe der kommenden Wochen nachlassen. Ebenso gehören Krusten und Krustenbildung dazu. Erst nach vollständiger Heilung zeigt sich die endgültige Farbintensität und -nuance. Ein ungeduldiges Eingreifen oder eine falsche Pflege können diesen Prozess stören und zu ungleichmässigen Ergebnissen führen.

Wie lange dauert es, bis Permanent Make-up abgeheilt ist?

Die Heilungsdauer variiert von Person zu Person und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter vom Hauttyp, dem behandelten Areal und dem individuellen Stoffwechsel. Im Durchschnitt dauert es zwischen 4 und 6 Wochen, bis die Haut vollständig regeneriert ist. Erst nach dieser Zeit kann eine Nachbehandlung erfolgen, um mögliche Unebenheiten zu korrigieren oder die Farbintensität anzupassen. Oberflächlich klingen die meisten Symptome schon nach 7 bis 14 Tagen ab.

Wie verläuft der Heilungsprozess von Permanent Make-up?

Die Heilung verläuft in drei Hauptphasen:

  • Entzündungsphase (1. bis 7. Tag)
  • Regenerationsphase (8. bis 28. Tag)
  • Stabilisierungsphase (29. bis 45. Tag)

1. und 2. Woche – die Entzündungsphase

In den ersten Tagen nach der Behandlung zeigt die Haut eine klassische Wundheilungsreaktion. Die behandelte Stelle ist leicht geschwollen und gerötet. Ein Spannungsgefühl kann auftreten, während sich eine feine Kruste bildet. Diese Kruste dient als natürlicher Schutz und darf keinesfalls abgekratzt oder vorzeitig entfernt werden, da sonst Pigmente verloren gehen.

Etwa ab dem vierten bis fünften Tag beginnt die Kruste sich von selbst zu lösen. Der Prozess verläuft schrittweise, sodass die Farbe ungleichmässig oder unvollständig erscheinen kann. Einige Stellen wirken zunächst heller, da die neue Haut die Pigmente noch leicht überdeckt. Es ist wichtig, Geduld zu bewahren, da sich das endgültige Ergebnis erst in den nächsten Wochen einstellt.

gesichtskontur

Wichtige Pflegehinweise:

  • Die behandelte Stelle sauber und trocken halten.
  • Kein Wasser, Make-up oder Creme direkt auf das frisch pigmentierte Areal auftragen (ausser empfohlene Pflegeprodukte).
  • Kratzen oder Reiben vermeiden, um Farbverlust oder Narbenbildung zu verhindern.

3. und 4. Woche – die Regenerationsphase

Nach dem vollständigen Ablösen der Kruste befindet sich die Haut in der Regenerationsphase. Sie bildet neue Zellen, um die behandelte Stelle zu stabilisieren. Dabei erscheinen die Pigmente möglicherweise immer noch heller als gewünscht oder leicht milchig. Diese Farbveränderung liegt daran, dass sich nun eine dünne neue Hautschicht über das Pigment legt.

In dieser Heilungsphase des Permanent Make-ups kann es den Eindruck erwecken, als würde die Farbe stellenweise verblassen. Tatsächlich setzt sich das Pigment tiefer in der Haut ab. Die Haut beginnt, sich allmählich zu normalisieren, verliert das anfängliche Spannungsgefühl und die Pigmentierung gleicht sich zunehmend an.

Wichtige Pflegehinweise:

  • UV-Strahlung vermeiden, da Sonnenlicht die Pigmentierung beeinträchtigen kann.
  • Sanfte Hautpflege verwenden und aggressive Peelings oder säurehaltige Produkte meiden.
  • Geduldig sein – das endgültige Farbergebnis zeigt sich erst nach Abschluss des Heilungsprozesses.

5. und 6. Woche – die Stabilisierungsphase

Nun stabilisiert sich das Permanent Make-up endgültig. Die Haut ist vollständig geheilt und die Farbe erscheint gleichmässiger. Eventuelle Restschüppchen oder feine Unebenheiten verschwinden.

Falls bestimmte Bereiche noch zu blass oder lückenhaft wirken, kann jetzt eine Nachbehandlung durchgeführt werden. Diese dient dazu, das Ergebnis zu perfektionieren und langfristig haltbar zu machen. Das Pigment hat sich zu diesem Zeitpunkt in der Haut verankert, wodurch der tatsächliche Farbton sichtbar ist.

Wichtige Pflegehinweise:

  • Die behandelte Stelle weiterhin vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen.
  • Falls eine Nachbehandlung erforderlich ist, sollte diese frühestens nach 4–6 Wochen erfolgen.
  • Langfristig auf eine gute Hautpflege achten, um die Haltbarkeit des Permanent Make-ups zu verlängern.

Wann löst sich Kruste nach permanentem Make-Up?

Die Kruste beginnt sich meist nach 3 bis 5 Tagen zu lösen und fällt innerhalb von 7 bis 10 Tagen vollständig ab. In dieser Zeit ist es wichtig, die behandelte Stelle nicht mechanisch zu reizen. Kratzen, Reiben oder vorzeitiges Ablösen der Kruste kann das Ergebnis und zu einer ungleichmässigen Pigmentierung führen.

Nach dem vollständigen Ablösen erscheint die Farbe oftmals heller, wie bereits beschrieben, da die Hautoberfläche noch sehr frisch ist. Mit der Zeit verdichten sich die Pigmente und der endgültige Farbton kommt zum Vorschein.

Wie lange darf ich kein Wasser an Permanent Make-up lassen?

Während der ersten Woche sollte direkter Wasserkontakt mit der behandelten Stelle vermieden werden. Feuchtigkeit kann dazu führen, dass sich die Kruste zu früh ablöst.

Beim Duschen oder Waschen des Gesichts sollte darauf besonders gut geachtet werden. Falls dies unvermeidlich ist, wird die Haut vorsichtig trockengetupft, anstatt sie zu reiben. Nach etwa einer Woche darf die Haut sanft mit Wasser gereinigt werden. Allerdings ohne aggressive Reinigungsprodukte.

Was kann man nach einem permanenten Make-up tun, um die Heilungsphase zu unterstützen?

Die richtige Nachsorge hat einen entscheidenden Einfluss auf das Endergebnis eines Permanent Make-ups. Wer die Heilungsphase optimal begleitet, vermeidet Pigmentverlust, Farbveränderungen und Infektionen. Die folgenden Massnahmen helfen, den Heilungsprozess zu unterstützen und ein langanhaltend schönes Ergebnis zu erzielen.

Die behandelte Stelle während der ersten Woche trocken halten

Feuchtigkeit kann dazu führen, dass sich die Kruste zu früh ablöst, was das Pigment stören und das Ergebnis ungleichmässig erscheinen lassen kann. Besonders in den ersten sieben Tagen sollte darauf geachtet werden, dass beim Waschen oder Duschen kein Wasser auf die pigmentierte Haut gelangt.

Beim Duschen hilft eine schützende Barriere aus einem trockenen Wattepad und wasserfestem Pflaster. Alternativ kann der Kopf beim Haarewaschen nach hinten geneigt werden, damit kein Wasser über das Gesicht läuft. Wer nicht auf eine erfrischende Gesichtsreinigung verzichten möchte, kann stattdessen ein sanftes, feuchtes Mikrofasertuch verwenden und die Haut um die behandelte Stelle vorsichtig abtupfen.

Eine empfohlene Pflegecreme sparsam auftragen, um die Haut geschmeidig zu halten

Viele Kosmetikstudios empfehlen eine spezielle Pflegecreme, die beruhigend und regenerierend wirkt. Diese sollte dünn und vorsichtig mit einem sauberen Wattestäbchen aufgetragen werden, um Keime zu vermeiden. Übermässige Pflege kann die Haut jedoch aufweichen, was sich negativ auf das Pigment auswirkt. Weniger ist in diesem Fall mehr.

Falls das Gesicht juckt oder spannt, hilft ein kühles Gel-Pad (nicht direkt auf die pigmentierte Stelle legen), um die Haut zu beruhigen.

Direkte Sonneneinstrahlung meiden, da UV-Strahlen das Pigment beeinflussen können

UV-Strahlen können dazu führen, dass die Pigmente schneller verblassen oder sich farblich verändern. Sonnenbäder und Solariumbesuche sind in den ersten vier Wochen daher tabu. Nach der Heilungsphase des Permanent Make-ups gehört eine zuverlässige Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zum stetigen Begleiter, auch im Winter.

Ein grosser Sonnenhut oder eine stylishe Kappe schützen die pigmentierte Haut zusätzlich. Wer sich im Sommer im Freien aufhält, kann einen leichten Schal oder ein dünnes Baumwolltuch über die Stirn oder den Mund legen, um Augenbrauen oder Lippen-PMU abzuschirmen.

Auf Saunabesuche, Solarium und Sport mit starkem Schwitzen verzichten

Starke Hitze oder übermässiges Schwitzen kann dazu führen, dass sich die Poren öffnen und Pigmente zu schnell abgebaut werden. Auch in der Sauna oder im Solarium entsteht Feuchtigkeit, die das Einwirken der Pigmente beeinträchtigen kann. Sportliche Aktivitäten mit hoher körperlicher Anstrengung sollten für mindestens eine Woche pausiert werden, um eine optimale Heilung zu gewährleisten.

Wenn das regelmässige Sportprogramm nicht ausfallen soll, eignen sich sanfte Aktivitäten wie Spaziergänge oder Yoga.

Kein Make-up oder andere Kosmetikprodukte auf die behandelte Stelle auftragen, bis die Haut verheilt ist

Das Auftragen von Make-up, Cremes oder anderen Kosmetika reizt oftmals die noch empfindliche Haut und hat das Potenzial, Infektionen zu fördern. Vor allem Make-up-Produkte enthalten Konservierungsstoffe oder Duftstoffe, die in die offene Hautstellen eindringen und Irritationen auslösen. Erst wenn die Kruste vollständig abgeheilt ist, kann wieder mit dekorativer Kosmetik gearbeitet werden.

Falls das Bedürfnis nach einem frischen Look besteht, lassen sich unpigmentierte Bereiche mit leichtem Mineralpuder schminken. Bei pigmentierten Augenbrauen hilft es, sich auf das Augen-Make-up zu konzentrieren, während bei pigmentierten Lippen ein dezentes Augenbrauenstyling für Ablenkung sorgt.

Keine ölhaltigen Pflegeprodukte verwenden, da diese das Pigment schneller verblassen lassen können

Öle haben die Eigenschaft, Pigmente schneller aus der Haut zu lösen, da sie tief in die Haut eindringen. Vor allem Gesichtsöle oder ölhaltige Reinigungslotionen bleiben in der Heilungsphase des Permanent Make-ups im Schrank. Stattdessen eignet sich eine milde, wasserbasierte Reinigung, um die Haut nicht unnötig zu belasten.

Anstelle ölhaltiger Gesichtsreiniger steht dem Einsatz eines Mizellenwassers ohne Alkohol nichts im Weg. Auch bei Sonnencremes und Tagescremes lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Wer auf sein gewohntes Pflegeprodukt nicht verzichten möchte, kann es mit einem sauberen Pinsel um die pigmentierte Stelle herum auftragen, um den direkten Kontakt zu vermeiden.

Die Kruste nicht abziehen oder abkratzen, um Farbverluste zu vermeiden

Auch wenn die behandelte Stelle in den ersten Tagen juckt oder die Kruste sich langsam ablöst, sollte keinesfalls daran gezupft oder gekratzt werden. Das vorzeitige Entfernen der Kruste kann zu Pigmentverlust führen, wodurch das Permanent Make-up ungleichmässig wirkt. Ausserdem erhöht sich das Risiko von Narbenbildung oder Infektionen. Es ist wichtig, der Haut genügend Zeit zu geben, sich selbstständig zu regenerieren.

Wenn die Stelle juckt, hilft es, sanft mit den Fingerspitzen neben der behandelten Stelle zu klopfen oder kurz mit einem kühlen Löffel an die Haut zu halten. Eine feuchte Raumluft oder ein Luftbefeuchter verhindern zusätzlich, dass die Haut zu trocken wird und unangenehm spannt.

Ich biete Kosmetik in Wil sowie individuelle Beratung zur Heilungsphase nach dem Permanent Make-up.